20. Dezember 2017

 

Wieder einmal - bleifrei

 

Knapp vor den Feiertagen- ein Anruf eines befreundeten Hundeführers. Ein Überläufer war aus einer Rotte früh morgens beschossen worden, die Nachsuche brachte nicht den gewünschten Erfolg.

Hund und Equipment im Auto verstaut, 60min Fahrzeit ergibt bis zum Einbruch der Dunkelheit 2,5h in denen wir das Stück suchen können. Die üblichen Fragen an den Schützen: "Sau zog mit der Rotte ohne zu zeichnen mit, Schussdistanz ca. 80m, Kaliber 8x57 IS, aber bleifrei". Er sei sich seines Schusses aber ganz sicher.

Am Anschuss finden wir ein winziges Lungenstückchen und etwas Schweiß.

Der Hund zieht ruhig und konzentriert ca. 100m, ich habe aber keine Bestätigung, dass wir auf der Krankfährte sind. Nach einer Brombeerhecke folgt von ihm ein scharfer Schwenk nach rechts, scheinbar hat sich das kranke Stück von der Rotte getrennt. Die nächsten 100m bringen auch keine Gewissheit, bis plötzlich der Schweißriehmen durchhängt und der Hund vor der verendeten Sau steht.

Der Schuss sitzt, wie vom Schützen beschrieben , perfekt.

Beim Aufbrechen der Sau zeigt sich: Beide Lungenflügel durchschlagen; da hat das bleifreie Geschoss einfach wirklich schlechte Wirkung erzielt.

Da wir aber im letzten Jahr 6 solcher Nachsuchen mit ähnlichen Pirschzeichen auf Reh hatten kann ich nur empfehlen: jeder mit bleifreier Munition abgegebene Schuss gehört zur Kontrolle nachgesucht, Schusszeichen sind kaum wahrzunehmen und am Anschuss ist meist wenig bis nichts zu finden.

1. Dezember 2017

 

Auch nicht allttäglich.....

 

Um 15:30 ruft ein befreundeter Jäger ganz aufgeregt an: "Habe gerade einen Laufschuss produziert". In seiner Aufregung teilt er mir nichteinmal die Wildart mit. Dann "Reh".

 

Nachdem nur mein junger Hund im 2.Feld zur Verfügung steht, male ich mir schon aus welchen Nachsuchenführer ich anrufen werde, in der Drückjagdsaison nicht so leicht. Anschuss finden wir auch keinen, also freie Suche. Der Hund findet in ganz kurzer Zeit Schweiss, einzelne Tropfen in größeren Abständen. Nach 300 Metern wird der Hund heftiger, Straße ist zum Glück auch keine in der Nähe, also schnallen. In Sekunden ist er am Reh, stellt wie im Lehrbuch und ein Fangschuss beendet das Leiden. Stolz steht die Kleine am Stück und beutelt es. Wenn ich an meine Nachsuchen mit Vorderlaufschuss denke dann hat sie richtig gute Arbeit geleistet und für schwierigere Aufgaben empfohlen.

 

Die Kontrolle am Stück zeigt beide Vorderläufe durchschlagen in Kniehöhe.

18. November 2017

 

Vor einigen Tagen wurden wir von der Polizei um Mithilfe gebeten.

 

Eine Anzeige war eingegangen, dass im Stadtwald, der relativ stark begangen ist, ein Tier schreit. Treffpunkt bei einem Altersheim, damit verbietet sich eine starkkalibrige Kugelwaffe von selbst. Mit zwei äußers motivierten Polizeibeamten begann die "akustische" Nachsuche um 22 Uhr. Den Hund am langem Riemen ging es los, nur waren die Laute des Stückes recht selten zu hören bzw. wurden sie durch den Autolärm geschluckt.

 

Nach etwa 50min. waren wir am Stück und es bot sich ein Anblick des Jammers. Ein etwa 3 jähriger Rehbock hatte sich in einem Baum mit seiner im Geweih befindlichen Wäscheleine verhängt. Da der Weiddarm sowie das Weidloch durch seine Befreiungsversuche aufgerissen war, habe ich mich entschlossen den Bock abzufangen und dem Leiden ein Ende zu bereiten.

 

Um 01:15 endete der Einsatz für das Gespann.

 

PS: Der Bock war mir mit seiner Geschichte seit 4 Monaten bekannt.

       Luftlinie zum Ort des Geschehens ca. 7km.